Archive for the ‘Alltag’ Category

Den Passierschein A38, bitte!

21. September 2010

Zugegeben, das Asterix-Zitat des Passierscheins A38 hat schon einen gewissen Bart. Für mich jedenfalls.
Für die Uni offenbar nicht: Heute musste ich mein Diplomarbeitsthema einreichen: „Das Formular bitte doch in dreifacher Ausführung.“ Gut, leider kann man/frau am Germanistik-Institut nur mit Facultas-Kopierkarte ausdrucken. In der Fachbibliothek gibt’s aber nur Best-Copy-Kopierkarten. Ok, ich druck’s am NIG aus, nachdem ich dort eine Kopierkarte (mit dem tollen Kopier-Pickerl der ÖH Uni Wien übrigens) gekauft hab. Leider funktioniert dort der Drucker nicht. Wieder zurück auf die Germanistik für die erneuten Unterschriften vom Betreuer. (Das alles in furchtbarer Eile, um das Studien-Service-Center am Campus noch zu erwischen). Wieder zum Studienprogrammleiter – leider ist da die Tür zu: Die Sprechstunde wird wegen einer (offenbar ganz unerwarteteten?!?!) Diplomprüfung eine Stunde nach hinten verschoben. Eine Stunde später (das Studien-Service-Center hat inzwischen zu, wer erwartet denn auch unter der Woche länger als drei Stunden an zwei Tagen offene Türen). Vor dem Studienprogrammleiter-Zimmer warten inzwischen gezählte 12 Leute.

Eine dreivierte Stunde später:
Ich: „Ich brauche bitte ihre Unterschrift“.
Studienprogrammleiter unterschreibt.
Ich: „Und bitte den Stempel über der Unterschrift“.
Studienprogrammleiter (neben ihm liegt der Stempel): „Das sollen die vom Studienservice-Center machen.“

Das Studienservice-Center hat leider schon zu. Und die Wartefrist auf die Bearbeitung beträgt sechs Wochen.

Und ich dreh gleich durch.

Bild der Woche: „frisch“ gekocht

30. April 2010

Donnerstags, 0930 am Naschmarkt. „Frisch“ gekocht ist halb „gewonnen“?
I love Anführungszeichen.

geh bitte.

27. April 2010

Ein Dramolett

Szene: Straßenbahn Linie 49, 17:00, mäßig viel los, im hinteren Teil des Waggons eine junge Frau mit zwei Kindern, zwei ältere Herren die nicht zusammengehören.

Kind 1: raunzt (wortlos)
Kind 2: weint (wortlos)
Kind 1: wird lauter
Kind 2: schreit
Alter Herr 1: „geh bitte kann da einmal eine ruh sein?“
Alter Herr 2: „des san kinder“
Alter Herr 1: „na und, de san zlaut“ murmelt: „scheiß Ausländer“
Alter Herr 2: „KINDER, lassensas halt“
Frau: spricht mit den Kindern, versucht sie zu beruhigen
Alter Herr 1: „geh bitte, des vasteht ma ja ned. und es is zlaut. I wü amoi mei ruh.“
Alter Herr 2: „dann fahrns nicht mit der straßenbahn. kinder san hoit ned immer ruhig“
Frau, Kind 1 und Kind 2: steigen aus.
Alter Herr 1: schnaubt zuerst, murmelt dann „na endlich. de ghern do ned her. und wann ma ned amoi mehr die kinder versteht. sollns ihnen deutsch lernen“ und schweigt dann

GEH BITTE. scheiß AusländerInnenfeindlichkeit.

Die Top Ten der Ersatzhandlungen

4. Januar 2010

Ich sollte für die Uni arbeiten, ein Referat vorbereiten und eine Arbeit schreiben. Und mit dem Näherkommen der Deadline(s) steigt auch die Zahl der Ersatzhandlungen. Hier meine aktuellen Top Ten:

1. Bücher katalogisieren
2. Bücher umordnen
3. Entfernte Verwandte/Bekannte anrufen
4. gesunde (!) Sachen kochen
5. Endlich mal die Schuhe putzen
6. Sport machen
7. In die Luft schauen
8. Listen machen
9. viel über die Arbeit die getan werden soll reden
10. Bloggen

Eigentlich könnte ich mir noch ganz viele Gedanken über die Reihenfolge der Top Ten machen. Aber vielleicht sollte ich mich doch wieder an die Arbeit machen – oder doch lieber die Oma anrufen?

What the fuck?!

20. November 2009

Der VSStÖ hat eine neue Kampagne; sie trägt den Titel „What the fuck?!“ und ist Teil eines harten und langen Kampfes gegen Sexismus im Alltag. Weil es so nicht bleiben kann. Alles rund um die Kampagne – Blogeinträge, ein kleines Gewinsspiel und die Anmeldemöglichkeit zum Fempowerment, dem Frauenseminar des VSStÖ gibts hier: whatthefuck.at – vorbeischaun, durchklicken, verlinken!

Das Pickerl: What the fuck?!

Soundtrack-Superman

11. Oktober 2009

Wusstet ihr schon, dass… Zach Braff (J.D. aus Scrubs) die Soundtracks zu seinen Serien und Filmen selbst macht? Wirkt auf den ersten Blick mäßig spannend – ist aber umso begeisterungswürdiger; Songs aus der (leider noch nicht real existierenden) Zach-Braff-Compilation eignen sich nämlich perfekt für den persönlichen Soundtrack.

Zach Braff

Zach Braff

I’m no superman“, den Titelsong von Scrubs hat Braff selbst ausgewählt, ebenso wie den mit einem Grammy ausgezeichneten Soundtrack zu Garden State. Die Cary Brothers („Blue Eyes“) und Remy Zero („Fair“) untermalen diesen „nichtlinearen“ Film. Joshua Radin, Musiker für Scrubs, Garden State und Closer ist ein Freund Braffs und trägt seinen Teil zum drama in Scrubs bei. Wer auf inbrünstige Gitarrenklänge und ruhig-rhythmische Abwechslung am Weg in die Schule, zur Uni oder zur Arbeit gern einen „eigenen“ Soundtrack hat, ist da genau richtig – passend zum miesesten Tag der Woche: I know what I’ve been told, You gotta work to feed the soul, But I can’t do this all on my own, No, I know I’m no Superman…

Gedruckt zu lesen ist diese Musik-Rezension im TROTZDEM, der Zeitung der Sozialistischen Jugend.

FUCK THE anmeldeSYSTEM…

7. Oktober 2009

…und das restliche Chaos zu Unibeginn.

Die Herausforderung meines ersten Unitags: ihn mir nicht von der kalten Dusche, dem Zuspätkommen, der vergessenen Nahrungsaufnahme, dem Kaffee auf der Hose und dem Anmeldesystem- bzw. KoVo-Failure vermiesen lassen. Ich hab sie gemeistert, bin aber gezeichnet.

Gut, für die ersten vier Dinge muss ich mich wohl selbst zur Rechenschaft ziehen – aber dieses online-Vorlesungsverzeichnis in Verbindung mit dem Uni-Wien-Anmeldesystem macht mir die Gute Miene nicht leicht. Zuerst mal das „einheitliche“ Anmeldesystem, auf das das Rektorat der Uni Wien so stolz ist: Die Einheitlichkeit besteht darin, dass es – anders als das Wort es vermuten ließe – ZWEI mögliche Anmeldesysteme (Präferenz- oder Punktevergabesystem) gibt, die sich die jeweiligen Studienprogrammleitungen aussuchen können. Zumindest kein First-Come-First-Serve-Prinzip mehr. Meine ersten Anmeldeversuche waren bestimmt durch Verwirrung und die Frage ob ich – nach nun doch schon *hüstel*Semestern – eigentlich richtig bin auf der Uni: Im Vorlesungsverzeichnis sind die Lehrveranstaltungen mit den Diplom-Codes ausgewiesen, im Anmeldesystem haben sie im ersten Schritt nur mehr die Bachelor Nummern. Gut – diese Herausforderung lässt sich überwinden, aber es war nur der erste von vielen Schritten.

Für alle die sich nun denken: „So schwierig ist das ja wohl wirklich nicht“ – das mag sein, für die meisten Studierenden; und ich habs schließlich auch geschafft. Aber wie stehts mit den Uni-Angehörigen? Bei vielen ist das „Web“ noch nicht in der Fremdwortliste aufgetaucht – oder sie starten ihre ersten Gehversuche zu Unibeginn. Das führt dann zu einem Hörsaal voller Studierenden die auf ihre Lehrende warten, einem Vorlesungsverzeichnis in dem drei LV-Beginn-Termine stehen und einem weiteren Tröpfchen im Fass meines Tags.

Wenn wir Studierende an der Web-Anmeldung scheitern heißts: „Das ist ja wohl die Grundvoraussetzung, um an einer Uni zu studieren“. Um dort zu lehren offenbar nicht.